Einwendungsbriefe von Bürgern an die Stadt

c. Katharina und Ingo Voigt:

als PDF-datei: hier.

b. Dieter F. Bücker:

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß § 3 Abs. 1 BauGB mache ich von meinem Recht Gebrauch, meine Einwendungen gegen das o. g. Vorhaben zu erheben, mit folgenden Begründungen:

Der verharmlosende Begriff „Forschungszentrum“ steht im Verdacht, in der Öffentlichkeit einen positiven Effekt erzielen zu sollen, um den tatsächlich geplanten Umfang – nämlich eine tierpharmazeutische Fabrik mit vorrangig kommerziellem Zweck – solange zu kaschieren, bis die genehmigungstechnischen Voraussetzungen für den Bau geschaffen werden konnten; sollte dieses zutreffen, würde ich eine politische Lüge erkennen, die geahndet werden müßte.

Mein Verdacht richtet sich auch auf die von einigen Verantwortlichen der Landeshauptstadt Hannover in jüngerer Vergangenheit praktizierte Geheimniskrämerei hinsichtlich rechtzeitiger Veröffentlichung jenen bereits früher bekannten Fakten ( diverse Vorgespräche zwischen Konzern und Stadt, Grundstückskäufe durch den Konzern ), die einhergeht mit schrillen Tönen gegen alle Gegner des Vorhabens, um diese zu brandmarken bzw. einzuschüchtern.

Fazit: Versuche des Unterlaufens demokratischer Prinzipien in der hannoverschen Stadtpolitik ? Selbstverständlich nicht zu akzeptieren !!!

Das Vorhaben selbst stellte einen weiteren unerwünschten Eingriff in meinen Lebensraum dar, der bereits durch die Ansiedlung der TiHo weit überbelastet ist, z. B. Flächenverbrauch, Oberflächenversiegelung, Verkehrslärm; als langjähriger Bewohner und Hauseigentümer „vor Ort“ lehne ich weitere / vermeidbare Belastungen dieser Art ab, weil die Folgen ausschließlich wir Anwohner – kaum jedoch Dritte mit ganz anderen Interessen – ausbaden müßten.

Für die vollständige Beherrschung aller Risiken einer derartigen Anlage gibt es weder tragfähige Anhaltspunkte noch Garantien irgendwelcher Art; sie sind logischerweise objektiv unmöglich. Daher beurteile ich die von den Herren Weil und Bodemann in der Veranstaltung vom 2. April 2008 abgegebenen Voten als dauerhaft unverbindlich, weil vermutlich nur unter dem Druck der Lobby zustande gekommen.

Übrigens zeigt der aktuelle Skandal ASSE mit erschreckender Deutlichkeit, welche verheerenden Folgen aus falschen Entscheidungen bzw. aus späteren Schadensfällen entstehen, wenn Menschen wegen mangelnder Kompetenz, Selbstüberschätzung oder – wie im vorliegenden Fall – pseudowirtschaftlicher Verblendung elementar wichtige Lebensräume zu verramschen bereit waren !

Einen plausiblen Grund für die Boehringer- Ansiedlung, bezogen auf den betrachteten Standort, vermöchte ich nicht zu erkennen, eigentlich nur arrogante Machtdemonstration ( Boehringer ? ) oder persönliche Bequemlichkeit ( TiHo- Mitarbeiter ? ) – Beides ergibt für mich keine irgendwie geartete Begründung, ein bereits in seinem Grundansatz von mir als pervers = natur- und schöpfungsfeindlich empfundenes Vorhaben an diesem Platz zu realisieren.

Daher verstehe ich auch Auffassungen der Befürworter in Teilen des politischen Raums immer weniger: Ein Schweinestall mit aufgesetzter Arzneimittelproduktion besitzt für mich den Qualitätsstandard einer Munitionsfabrik oder eines Großbordells – mithin gehört das Boehringer-Vorhaben weder in ein Stadtgebiet noch in den hannoverschen Stadtteil Kirchrode.

Die Ablehnung des Vorhabens erkläre ich nicht nur im Interesse meiner eigenen Person, sondern auch für meine Frau, meine Kinder und Enkel, deren Unterschriften Ihnen ( über die Bürgerinitiative gegen Massentierversuche in Wohngebieten e. V. ) mit gesonderter Post zugehen werden.

Im Interesse der Erhaltung des Rechtsfriedens zwischen den Bürgern Hannovers und ihrer Stadt bitte ich Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover nachdrücklich, dem auch andernorts bereits erfolgreich abgewehrten Ansiedlungsvorhaben der Firma Boehringer mit Ablehnung zu begegnen.

Hochachtungsvoll

D F B

a. Bodo und Regine Brülls:

Einwendung

dagegen daß die Firma Boehringer in unmittelbarer Nähe unseres Wohngebietes eine Tierversuchsanlage errichten will. Wir wenden uns energisch dagegen, daß die Firma Boehringer hierbei jährlich Tausende von Schweinen und möglicherweise auch Rinder umbringen will. Boehringer muß die berechtigten Interessen der Anwohner Rücksicht nehmen, denen bei Verwirklichung des Vorhabens gesundheitliche Gefahren drohen. Andernfalls ereilt Boehringer u.U. wieder so ein Disaster wie in Hamburg, wo Menschen noch immer unter Krankheiten leiden, die Boehringer verschuldet hat.

PS.:

Herr Oberbürgermeister Weil setzt sich für dieses Projekt ein. "Nein, Herr Oberbürgermeister, in Ihrer Position sind Sie in 1. Linie für Mensch und Tier verantwortlich! Mit Ihrer Zustimmung zu diesem Vorhaben haben Sie völlig versagt!"

Daß sogar die Jakobikirche sich hinter dieses unchristliche menschen- und tierverachtende Unternehmen stellt, enttäuscht uns zutiefst - sosehr, daß dies ein Grund für mich ist, jetzt aus der Kirche auszutreten.

Regine und Bodo Brülls