Gefahren, die die beabsichtigte Forschung birgt

Krankheitskeime können austretenGesundheitsgefahr für die Stadtbewohner. Hochinfektiöse Keime können das Labor verlassen und in die Umgebung gelangen. Schon eine einzelne Fliege kann einen Erreger transportieren. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren hatte ein Tierarzt mit seinen Gummistiefeln versehentlich den Erreger der Schweinepest in Niedersachsen verteilt. Und in England verließ vergangenes Jahr versehentlich ein Erreger eine vergleichbare Anlage und führte zur Verbreitung der Maul- und Klauenseuche. Der Schaden belief sich nach Schätzungen des Nationalen Farmerverbands Großbritaniens auf ca. 22 Millionen Euro. Eine solche Versuchsanlage könnte auch das Ziel eine Anschlages durch Terrorristen oder militante Umweltschützer sein.

Mögliche Ausweitung der ForschungEs ist denkbar, daß die Fa. Boehringer und die TiHo im Laufe der Zeit einen Bedarf zur Erforschung anderer Keime sehen wird als bislang vorgesehen. Wenn die Anlagen erst einmal stehen, haben wir Bürger keine Möglichkeit mehr, Einfluß zu nehmen auf die Erweiterung der Betriebsgenehmigung auf die höchste biologische Sicherheitsstufe 4.

Gerüche in der UmgebungErhebliche Geruchsbelästigungen durch die Haltung von 1000 Schweinen. Zum Vergleich: Die Bewohner des kleinen Dorfes "Arpke" bei Lehrte waren froh, als ein Bauer am Ortseingang die Haltung von ca. fünfzig Schweinen aufgegeben hatte.

Zunahme des Schwerlastverkehrs. Bis zu 1000 Schweine pro halbes Jahr müssen antransportiert werden, zuzüglich Futtertransporte und Abtransport der Fäkalien sowie der toten Tiere. De facto kann nicht verhindert werden, dass die Fahrer mit ihren LKW durch das Wohngebiet rollen, um zur Auffahrt auf den Südschnellweg zu gelangen.

Verringerung der Wohnqualität und Abwanderung der Anwohner, die derzeit in der Nähe der geplanten Anlage wohnen. Betroffen sind insbesondere Bewohner von Kirchrode, da Emissionen bei Westwind (der hiesigen Hauptwindrichtung) herüberwehen. Bei Ostwind sind die Bewohner von Waldheim, bei Südostwind die Bewohner von Bult und Südstadt betroffen.